«Wir schaffen eine Community für die ästhetische Medizin weltweit.»
PLIM Finance erleichtert den Zugang zu Beauty-Behandlungen dank einem «Buy Now, Pay Later»-Kreditservice. CEO und Gründerin Nada Ali Redha über das Geschäftsmodell mit viel Potenzial und die Lancierung von PLIM in der Schweiz.
Von The Business Class Magazin
Nach dem Erfolg in Grossbritannien wird PLIM Finance nun auch in der Schweiz lanciert. Können Sie uns PLIM Finance kurz vorstellen?
PLIM ist ein Fintech-Unternehmen, das sich zwischen dem breiteren «Buy now pay later»-Segment einerseits und dem Beauty-Business andererseits bewegt. Jeder Bereich für sich ist ein grossartiges Betätigungsfeld.
Wir schaffen eine Community für die ästhetische Medizin weltweit. Bei PLIM kombinieren wir eine App-basierte Frontend-Registrierung für Patient*innen und Kliniken mit einem integrierten Marktplatz und einem robusten Backend für Identitätsprüfung, Kreditanalyse und Administration.
Damit wird die Skalierbarkeit und einfache Einführung in jedem neuen Markt sichergestellt.
Wir sind seit 2023 in Grossbritannien und der Schweiz aktiv. In nur 16 Monaten haben wir mehr als 800 Kliniken, 6000 Kunden und BNPL-Verträge im Wert von über 2 Millionen Pfund auf unsere Plattform gebracht. Was uns einzigartig macht: Wir sind mehr als nur eine Finanzlösung – wir schaffen eine Community für die ästhetische Medizin weltweit.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen «Buy now, pay later»-Service für die medizinisch-ästhetische Industrie anzubieten?
Nach COVID ist mir klar geworden, dass dies einer der Bereiche ist, der nicht leidet. Denn Kund*innen sind nach der langen Wartezeit im Lockdown bereit, Geld auszugeben.
Weiter ist mir bei meinen Recherchen aufgefallen, dass die einzigen Zahlungsmittel Karten oder Bargeld waren. Zudem war die Diskretion nicht gegeben. – Es machte also Sinn, eine einfache Zahlungslösung, die BNPL und den Marktplatz zu kombinieren, um diese beiden Probleme zu lösen.
Wie sieht das Geschäftsmodell von PLIM Finance aus?
Wir bezahlen die Kliniken sofort und die Patient*innen zahlen uns das Geld in Raten von 1, 3, 6, 8 oder 12 Monaten zurück. Für die Patient*innen ist der Service kostenlos, die Kosten auf ihren Rechnungen werden von PLIM und nicht von der Klinik getragen. Auf diese Art und Weise werden die beiden Probleme der Bezahlung und der Diskretion gelöst.
«Unser Geld verdienen wir, weil wir den Kliniken eine Gebühr berechnen.»
CEO und Gründerin Nada Ali Redha
Unser Geld verdienen wir, weil wir den Kliniken eine Gebühr berechnen. Wir helfen ihnen dafür, mehr ihrer Konsultationen in Behandlungen umzuwandeln, indem wir den Patient*innen die Last der Bezahlung abnehmen. In Grossbritannien konnten wir das Geschäft mit Kliniken um 25 Prozent bis 27 Prozent steigern.
Warum haben Sie sich entschieden, Ihr Unternehmen in die Schweiz zu bringen? Was ist das Profil Ihrer Schweizer Kunden und was können sie erwarten?
Ich bin in der Schweiz aufgewachsen. Das Land ist mir also vertraut. Deshalb war die Schweiz nach Grossbritannien das zweite Land, in dem wir ein Geschäft eröffnet haben.
Die Schweizer Kund*innen sind zuverlässig und wissen genau, was sie wollen. Zudem sind sie sehr gute Kreditkund*innen. Und das Wachstumspotenzial ist in der Schweiz grösser und schneller, weil die Preise für Behandlungen höher sind.
Wir gehen davon aus, dass wir bis 2024 mindestens 6800 Kliniken unter Vertrag haben werden, die BNPL-Verträge in Höhe von 2 Millionen Franken bedienen.
Als führende Fintech-Expertin und Pionierunternehmerin haben Sie sicherlich einzigartige Einblicke. Welche Faktoren sind für den Erfolg von Fintech-Unternehmen wichtig?
Einfache Lösungen, ein gutes Team und Kreativität.
Haben Sie persönlich als Frau in dieser männerdominierten Branche Herausforderungen erlebt?
Die Kapitalbeschaffung ist für Unternehmerinnen in allen Branchen schwierig. Leider gehen weltweit nur 2 Prozent der Finanzmittel an weibliche Start-ups.
Was hat Sie dazu inspiriert, eine Karriere im Fintech-Sektor anzustreben? Was ist Ihre Motivation/Philosophie?
Ich habe mir Fintech nicht ausgesucht. Ich suche nach Problemen/Lücken auf dem Markt und versuche, das Problem mit den besten verfügbaren Optionen zu lösen. In diesem Fall war die Gründung eines Fintechs die beste Lösung für Zahlungen im ästhetischen Bereich.
Meine Philosophie ist es, die Dinge einfach und unkompliziert zu halten.
Eines Ihrer Ziele ist es, von Frauen gegründete und geführte Unternehmen zu stärken. Welchen Rat würden Sie anderen Frauen geben, die eine Karriere im Fintech-Sektor anstreben oder ihr eigenes Unternehmen gründen wollen?
Bleibe bei der Sache, gib nicht auf und lerne, um das zu bitten, was dir zusteht. Frauen haben oft Angst vor Fragen und zu wenig Vertrauen in sich selbst und ihre Fähigkeiten.
Wie sehen Sie die Zukunft des Fintech-Sektors und insbesondere die Rolle von PLIM Finance?
Wir wollen die erste Adresse sein, wenn es um Ästhetik geht, und ich hoffe, dass uns das gelingt. Der Fintech-Sektor hat Möglichkeiten geschaffen, die unser tägliches Leben einfacher und effizienter machen – und ich denke, das wird sich fortsetzen. Wir haben noch viele Innovationen vor uns.
Wer ist Ihr persönliches Vorbild?
Das sind meine Schwestern: Beide sind sehr erfolgreich, freundlich und absolut brillant in allem, was sie tun.
Und das ist auch mein Team: Alle im Team inspirieren mich jeden Tag, besser zu werden, besser zu denken und besser zu sein.