«Wir helfen Unternehmen, ihre Community zu stärken und zu monetarisieren»
Decommerce stellt ihre Community-Management-Software Marken als White Label Lösung zur Verfügung. Die Gründer Roy Bernheim und Allan Perrottet über das Potenzial einer starken Community für langfristige Kundenbindungen, optimierte Marketingausgaben und eine höhere Rendite.
The Business Class Magazin Redaktion, mm
Sie haben für Ihr erfolgreiches Startup TBô eine Community von über 400’000 Personen aufgebaut und für das Community-Management eine eigene Software programmiert. Diese Lösung verkaufen Sie nun mit der Firma Decommerce. Weshalb?
Bernheim: TBô war und ist ein aufregendes Kapitel, das uns half, eine lebhafte und engagierte owned Community von 400’000 Leuten aufzubauen, die übrigens stetig wächst. Die Wiederverkaufsrate konnten wir dabei verdreifachen. Dann wurden wir von anderen Marken angefragt, ob sie die von uns entwickelte Software auch für sich nutzen können. Das waren insbesondere Marken, die eine ähnliche Leidenschaft für Community-Building und Engagement haben. Die Idee, unsere Plattform und Expertise mit anderen zu teilen, führte zur Gründung von Decommerce. Wir helfen anderen Unternehmen dabei, ihre Community zu stärken und zu monetarisieren, indem wir ihnen Zugang zu unserer bewährten Technologie und unserem Know-how bieten.

Welche Innovation bietet Decommerce?
Perrottet: Decommerce ermöglicht es Marken, ihre Kundenakquise-Kosten zu reduzieren und den Lifetime Value zu steigern – nicht durch Social Media Plattformen – sondern indem sie ihre Community direkt besitzen, verstehen und incentivieren. Unsere Software bietet White Label Tools für Community-Building, -Engagement, -Gamifizierung sowie Engagement-Analyse. Sie integriert sich nahtlos in den bestehende E-Commerce Tech Stack von Marken wie etwa Shopify oder Salesforce. Durch innovatives Tracking und Dashboards ermöglichen wir Marken, ihre Community im Detail zu verstehen, individuelle Nutzerbedürfnisse zu identifizieren und personalisierte Interaktionen zu schaffen, die zu langfristiger Loyalität und Umsatzwachstum führen.
Wofür können Marken Decommerce konkret einsetzen?
Perrottet: Sie können eine Vielzahl von Aktivitäten durchführen und Daten auswerten, um ihre E-Commerce Strategie zu optimieren. Sie können beispielsweise Mitgliederprofile erstellen und verwalten oder auch Besucherinteressen, Community-Umsatz sowie den Lifetime Value von Members vs. Nichtmembers verfolgen. So können Marken identifizieren, welche Themen und mögliche neue Produkte den Umsatz besonders fördern. Zudem können Engagement-Metriken wie Likes, Kommentare und Shares verfolgt werden. Auch lassen sich Influencer innerhalb der Community identifizieren, gezielte Marketingkampagnen durchführen und Verkaufsdaten für umfassende Einblicke in die Kundenbindung und -konversion analysieren. Zusätzlich bieten wir Marken die Möglichkeit, ihre Webseite zu gamifizieren, indem sich Besucher automatisiert Rewards für ihr Engagement sichern können.
Wer kommt als Kunde in Frage? Mit welchen Marken arbeiten Sie bereits?
Bernheim: Grundsätzlich kommt jede Marke, die eine direkte Beziehung zu ihren Kunden hat, in Frage. Wir arbeiten vor allem gerne mit Marken zusammen, die ihre Community ernst nehmen und den strategischen Mehrwert ihrer Community bereits anerkennen. Das umfasst eine Vielzahl von Unternehmen, die eine starke Online-Community aufbauen und monetarisieren möchten – dazu gehören Marken aus der Uhren-, Automobil-, Sport- und Modeindustrie. Wir arbeiten auch sehr eng mit Technologie-Integrationspartnern wie zum Beispiel Salesforce und Shopify zusammen.
«Marken sollten sich aktiv darum bemühen, eine authentische und engagierte Community aufzubauen.»
Roy Bernheim
Sind Sie direkte Konkurrenten der Social Media Plattformen? Was können Sie, was diese nicht können?
Bernheim: Wir betrachten Social Media Plattformen nicht als Konkurrenten, sondern als komplementäre Bestandteile des Sales Funnels für Marken. Während Social Media Plattformen eine wichtige Rolle bei der Awareness Steigerung spielen, bieten wir eine White Label Lösung für die Kundenbindung an: Die Marke kann alles bestimmen, die Inhalte besitzen sowie tiefergehende Einblicke erhalten. Wir ermöglichen Marken, ihre Community unabhängig von den Einschränkungen und Algorithmen sozialer Medien zu managen und zu monetarisieren. Zusätzlich bieten wir Marken direkte Monetarisierungsmöglichkeiten, da eine von Decommerce gepowerte Community direkt im Webshop platziert und mit dem Produktkatalog verbunden werden kann. So können Community-Mitglieder Produkte direkt in der Community taggen und kaufen.
Sind die Ausgaben mit Decommerce tiefer als die klassischen Werbegelder für Facebook und Co.?
Perrottet: Decommerce ist keine Social Media Plattform. Es ist eine White Label Lösung, welche es Marken ermöglicht, eine Community auf ihren Webshops oder Kampagnenmicrosites zu hosten, zu engagen und für die Teilnahme zu belohnen. Mit Decommerce steigern Marken ihren Return On Ad Spend – kurz ROAS – signifikant. Wir ermöglichen Marken, ihre Kundenakquisekosten im Schnitt um 40 Prozent zu reduzieren und ihren Lifetime Value um 90 Prozent zu erhöhen. In den meisten Fällen können Marken durch die effektive Nutzung unserer Lösungen ihre Marketingausgaben optimieren und eine höhere Rendite erzielen, indem sie ihre Community im Detail verstehen, gezielter ansprechen und zur Viralität nutzen können.
Wie wichtig ist die Community für Marken?
Perrottet: Speziell in einer Zeit der konstant steigenden Kundenakquise-Kosten im digitalen Marketing ist die Community für Marken von entscheidender Bedeutung. Denn sie schafft eine engagierte und loyale Kundenbasis, die über den reinen Transaktionswert hinausgeht. Eine starke Community kann Markenbotschafter hervorbringen, Mundpropaganda fördern und langfristige Kundenbindung aufbauen. Darüber hinaus bietet die Community wertvolles Feedback und Insights, die Marken dabei unterstützen, ihre Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern.
Was sollten Marken grundsätzlich für die Community machen?
Bernheim: Marken sollten sich aktiv darum bemühen, eine authentische und engagierte Community aufzubauen. Das können sie tun, indem sie regelmässig mit ihren Mitgliedern interagieren, ihre Bedürfnisse verstehen und auf ihre Anliegen eingehen. Erreicht werden kann dies durch die Bereitstellung hochwertiger Inhalte, die Organisation von Community-Events, die Einbindung von Influencern und die Schaffung eines offenen Dialogs mit den Mitgliedern.
Von welchen Investoren werden Sie bei Decommerce unterstützt?
Perrottet: Es ist eine Vielzahl von Investoren, darunter Outlier Ventures und FARFETCH und Angel Investors, wie zum Beispiel ein früher Investor in Clearco, Mitgründer von Coinbase und andere spannende Leute. Ihre Unterstützung hat es uns ermöglicht, unsere Plattform weiterzuentwickeln und unser Wachstum voranzutreiben.
Welche Pläne haben Sie für dieses Jahr und die nähere Zukunft?
Perrottet: Dieses Jahr haben wir grosse Pläne: Wir wollen die AI-Funktionen erweitern, neue Funktionen und Dienstleistungen einführen, unseren Kundenstamm erweitern und unsere Partnerschaften mit Agenturen und komplementären Tech-Firmen vertiefen. Mittelfristig streben wir an, zu einem führenden Anbieter für Community-Management-Software zu werden und Marken dabei zu unterstützen, eine starke und profitable Online-Community aufzubauen und zu pflegen.
Mehr Informationen gibt es hier.
Und hier.