Viel Neues aus der Alpine-Dream-Garage
Grosse Feier im nordfranzösischen Dieppe der Heimat der Alpine-Sportwagen. Stolz präsentierte Luca de Meo, der charismatische Konzernchef der Renault Group, zum 70-sten Geburtstag von Alpine deren jüngsten Spross: Die Alpine A390.
Michael Rebsamen, The Business Class Magazin – Da geht so einiges bei Alpine. Die A390 – ganz neu – ist ein fünfplätziger Sport Fastback, Familienkutsche und Sportwagen in einem. Denn die A390 soll in der stärksten Ausführung gleiche Fahrleistungen bieten wie eine A110 R.

Das heisst: mit 3,9 Sekunden nur eine Zehntelsekunde langsamer auf 100 km/h aber dank drei Elektromotoren, Einer vorne, Zwei hinten, super flink von der ersten Sekunde an. Ein spezielles Torque Vectoring, in Deutsch: in Millisekunden distribuierte Traktion auf die einzelnen Räder, wuchtet den mit rund 2,2 Tonnen zweimal schwereren Wagen gleich um die Kurven wie die leichte A110 R. Diesen Vergleich hat die Fachwelt noch nie erlebt!

Die A390 wird in Dieppe produziert und läuft zurzeit parallel zur Benziner-A110 vom Band. Gegenüber Massenherstellern ist man sehr bescheiden unterwegs, letztes Jahr waren es 4433 A110, jetzt 11 A110 täglich und zwei bis vier A390. Auch mit einer maximalen Kapazität von künftig 50 A390 ist man Meilen entfernt von einer Volumen-Produktion.

Speziell für die Schweiz. Die Alpine A390 bietet den vor allem von Schweizer Kunden gewünschten Allradantrieb, ist schick und einfach eine geile Kiste! Die Renault Group Schweiz sieht mit der A390 ein grosses Potential, auch für das Flottengeschäft. Angeboten wird die A390 in zwei Ausführungen, als GT mit 400 PS und als GTS mit 470 PS. Wie bei der kleineren A290 ist auch die A390 mit dem roten Overtake-Button am Lenkrad ausgerüstet, so gibt’s kurze Zeit Extra-Boost.
Nach der A290 und der A390 folgt nächstes Jahr eine vollelektrische A110. Laut Konzernchef De Meo liegt man voll im Plan, bis 2030 insgesamt sieben neue Modelle einzuführen. 2028 folgt ein Hypercar für die Strasse, interessanterweise nicht mit Elektro- sondern mit von den WEC-Langstrecken-Rennern abgeleitetem Hybrid-Antrieb.

Hier noch einige Zahlen zur Produktion von Alpine in Dieppe. Seit 1969 wurden 510 tausend Alpine-Sportwagen hergestellt, nach der Neulancierung im Jahr 2017 sind es 25 tausend A110. Zurzeit gibt es 377 Vollzeit-Fachkräfte, wovon 22 Prozent Frauen sind. Dazu kommen 120 temporäre Arbeitskräfte.

Übrigens: Das 70-Jahr-Jubiläum war mit 1700 angereisten Alpine-Fahrzeugen das grösste Markentreffen aller Zeiten, ueber 150 tausend Enthusiasten wohnten vom 30. Mai bis 1. Juni diesem einzigartigen Event bei.

Aktuell: Überraschend erklärte Luca De Meo am 16.6. seinen Rücktritt als CEO der Renault Group. Der Job sei gemacht und die Renault Group stehe nach fünf Jahren der Reorganisation und Neuausrichtung stark wie noch nie da. De Meo hat seine Fähigkeiten als radikaler und smarter Sanierer einmal mehr bewiesen, er stellt sich einer neuen Aufgabe, die Optimierung beim Luxusgüter-Konzern Kering welcher bekannte Marken wie Gucci oder Yver Saint Laurent im Portfolio hat.
