So viele sind vom Job gestresst
Es tönt wie ein kleiner Horror. Laut der neuen Candidate Pulse Studie 2024 von Michael Page sind 89 Prozent der Stellensuchenden in der Schweiz von ihrem Job gestresst. Nur knapp ein Drittel der Arbeitgeber (27%) macht was dagegen.
The Business Class Magazin Redaktion, mm
Das sind verpasste Chancen. Wer die Zufriedenheit der Mitarbeitenden (MA) nicht steigert, wird weniger Talente anziehen und auch weniger gute MA halten. Die Kosten für den Bewerbungsprozess, das On- sowie Offboarding steigen. Dabei geht es um so wichtige Dinge wie Anerkennung und Wohlbefinden.

«Die Mitarbeiterbindung ist in den Unternehmen am stärksten, in denen sich Führungskräfte Zeit nehmen, mit ihren Teammitgliedern zu sprechen. Dies gibt ihnen die Möglichkeit, die wichtigsten Probleme anzusprechen und die Leistungen von Mitarbeitenden anzuerkennen», sagt Yannick Coulange, Managing Director, PageGroup Schweiz.
Die Studie ergab, dass zwei Hauptfaktoren den meisten Arbeitsstress bei den Arbeitnehmenden verursachen: Mangelnde Anerkennung (38%) und zu viel Arbeit (31%). Eine von fünf Personen (20%) hat ihre frühere Stelle aufgrund von Stress am Arbeitsplatz verlassen. Weitere 30 Prozent gaben an, dass sie trotz Stress in ihrem Job blieben, aber offen für neue Möglichkeiten ausserhalb des Unternehmens sind.
Lediglich 27 Prozent der Arbeitgebenden haben Massnahmen zur Unterstützung ihrer Mitarbeitenden ergriffen. Die häufigsten Massnahmen sind Unterstützungsprogramme für Mitarbeitende (EAP), telefonische Unterstützung durch externe Fachpersonen (44%) und die Erleichterung von Gesprächen mit dem Management (44%).
Bei der Wahl des Arbeitgebers ist das Wohlbefinden der Angestellten ein wichtiger Faktor. Ein angenehmes Arbeitsumfeld war für 97 Prozent der Arbeitssuchenden entweder «wichtig» oder «sehr wichtig». Dahinter folgen Angebote für das psychische Wohlbefinden (79%) und flexible Arbeitsbedingungen in Bezug auf Zeit und Ort (74%).
Bei mangelnden Unterstützungsangeboten besprachen die meisten Mitarbeitenden ihre Probleme mit dem Stress am Arbeitsplatz zuerst mit Familie und Freunden und nicht mit Kolleginnen und Kollegen oder Vorgesetzten. Werden Probleme nicht angesprochen, besteht die Gefahr, dass diese ausserhalb des Unternehmens über Bewertungsportale oder soziale Medien bekannt werden. Dies kann die Herausforderungen verstärken, vor denen Unternehmen bei der Rekrutierung stehen.
Diese Ergebnisse werden durch andere Untersuchungen von Michael Page bestätigt. Sie zeigen, dass die Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber an Bedeutung verloren hat. Gemäss der Ende 2023 veröffentlichten Studie «Talent Trends and Social Media» sind 9 von 10 Schweizer Angestellten, die im letzten Jahr eine neue Stelle angetreten haben, offen für neue Möglichkeiten. Remotearbeit und der Zugang zu sozialen Medien tragen zu diesem Trend bei. 80 Prozent der Befragten gaben an, LinkedIn für die Stellensuche zu nutzen. Die Hälfte der Befragten besucht diese Kanäle täglich, oft sogar mehrmals.
Michael Page Candidate Pulse Studie 2024
Die Candidate Pulse Studie 2024 deckt alle grossen europäischen Länder einschliesslich der Schweiz ab. Fast 3’500 Stellensuchende nahmen an dieser Online-Umfrage teil, davon 174 aus der Schweiz.
Michael Page ist eine Marke der PageGroup, einer der weltweit führenden Personalberatungsfirmen. Die an der Londoner Börse notierte PageGroup wurde im Jahr 2001 in der Schweiz gegründet. Das Team von Michael Page arbeitet eng mit seinen Kunden zusammen, um die besten Kandidaten für Managementpositionen zu identifizieren und zu vermitteln. Auch die Kooperation mit den anderen Marken der PageGroup ist eng, damit alle Kundenanforderungen erfüllt werden. Dazu gehören Page Executive (Führungskräfte in Interim- und Festanstellungen) und Page Outsourcing (Lösungen für komplexe Rekrutierungsprojekte). PageGroup zählt weltweit mehr als 150 Niederlassungen, darunter die drei Schweizer Büros in Zürich, Genf und Lausanne.