Resilienz rules!
Siehe da, plötzlich suchen Arbeitgeber resiliente Persönlichkeiten, nicht perfekte Lebensläufe. How come?
The Business Class Magazin. Laut einer aktuellen Umfrage des Schweizer Personalvermittlers Robert Walters steht eine Fähigkeit ganz oben auf der Liste: Resilienz. Ganze 78 % der befragten Arbeitgeber geben an, dass sie Resilienz für wichtiger halten als technisches Know-how. Und 9 von 10 Hiring Manager möchten diese Fähigkeit im Bewerbungsgespräch besser einschätzen können – wissen aber oft nicht, wie.
Neue Zeiten, neue Kompetenzen. Neben Resilienz gewinnen auch Anpassungsfähigkeit, Effizienz und emotionale Intelligenz zunehmend an Bedeutung. In einer Welt, die von technologischem Wandel und wirtschaftlicher Unsicherheit geprägt ist, suchen Unternehmen nach Mitarbeitenden, die sich rasch an Veränderungen gewöhnen und schnell Wirkung zeigen.
«Wir sehen, dass sich Arbeitgeber immer öfter für Kandidat:innen entscheiden, die mit Veränderungen umgehen können und von Anfang an Mehrwert schaffen», sagt Christian Atkinson, Country Director bei Robert Walters Schweiz.

Wie lässt sich Resilienz im Vorstellungsgespräch testen?
Um Resilienz zu erfassen, sollten Fragen gestellt werden, die nicht nur Fakten abfragen, sondern auch das Verhalten und Denken des Bewerbers sichtbar machen. Zum Beispiel:
«Erzählen Sie von einer Situation, in der Sie eine grosse Herausforderung meistern mussten. Wie sind Sie konkret vorgegangen?»
Diese Frage zeigt, wie jemand Probleme löst und Initiative ergreift. Auch hilfreich:
«Haben Sie schon einmal eigenverantwortlich an einem Projekt gearbeitet? Wie ist es Ihnen gelungen, fokussiert zu bleiben?»
So lässt sich erkennen, wie die Person mit Selbstständigkeit und Zeitmanagement umgeht. Und wenn es um Flexibilität und Stressresistenz geht:
«Wie reagieren Sie auf unerwartete Veränderungen im Arbeitsalltag?»
Diese Frage hilft zu verstehen, wie jemand auf Unvorhersehbares reagiert.
Selbstreflexion – die stille Stärke, die unterscheidet
Auffällig: 67 Prozent der befragten Hiring Manager suchen gezielt nach selbstreflektierten Persönlichkeiten – tun sich aber schwer damit, diese Fähigkeit im Gespräch zu erkennen. Selbstreflexion – ein zentrales Element emotionaler Intelligenz – ermöglicht es Fachkräften, ihre Stärken, ihren Arbeitsstil und ihre Entwicklungspotenziale klar zu benennen.
Die Studie zeigt zudem, dass selbstreflektierte Mitarbeitende:
– 43 % häufiger aktiv nach Feedback fragen,
– 30 % besser mit Veränderung umgehen,
– und stärkere Teamplayer sind.
«Selbstreflektierte Kandidaten und Kandidatinnen übernehmen schneller Verantwortung für ihre Entwicklung und passen sich neuen Situationen leichter an», so Christian Atkinson.
Klug fragen, um Selbstreflexion zu erkennen. Gehen Sie über das klassische «Was sind Ihre Stärken und Schwächen?» hinaus. Eine gute Frage wäre zum Beispiel: «Welche Rolle übernehmen Sie typischerweise in einem Team?» Das regt zum Nachdenken über das eigene Verhalten in Gruppensituationen an.
Ebenfalls wirkungsvoll: «Wie würde Ihr:e ehemaliger Vorgesetzter Ihren Arbeitsstil beschreiben?» Das zwingt, sich selbst aus einer externen Perspektive zu betrachten. Und schliesslich: «Welches Feedback erinnern Sie sich besonders – und was haben Sie daraus gemacht?» Diese Frage zeigt nicht nur, wie lernfähig jemand ist, sondern auch, wie offen er oder sie für Entwicklung ist.
Zeit für neue Interviewfragen. Es ist an der Zeit, traditionelle Interviewmethoden zu überdenken. 72 % der befragten Hiring Manager geben an, Resilienz in der Vergangenheit unterschätzt zu haben – und es später bereut zu haben. Es ist klar: Der Fokus liegt nicht mehr nur auf dem Lebenslauf.
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