Im Château de Raymontpierre kocht auch Starköchin Tanja Grandits
Nach rund zwei Jahren sanfter Renovierung ist es soweit: das Château de Raymontpierre öffnet am 1. Juni 2024 seine Schlosstüren und verwöhnt seine Gäste mit Starköchen wie Tanja Grandits.
Von The Business Class Magazin
Doch alles der Reihe nach: Das Château de Raymontpierre beschreibt sich nicht als Hotel im klassischen Sinne, sondern sieht sich als einen aussergewöhnlichen Rückzugsort für private Feiern und Tagungen. Bis zum Saisonende im Oktober, präsentiert das Gastgeberpaar Timon Wolf und Sydney Karolewski eine Vielzahl von Retreats und kulinarische Erlebnisse mit Gastköchen.
Im Zeitraum der Sommerferien steht das Schloss auch für Individualbuchungen offen. The Living Circle (eine handverlesene Gruppe von erstklassigen Hotels) geht mit dem jüngsten Haus den Schritt in die Romandie und ist damit nun in allen vier Sprachgebieten der Schweiz vertreten.
Eine Oase der Ruhe
Das Ensemble des Château de Raymontpierre, umfasst 14 Wohneinheiten – sechs davon im historischen Schloss und acht in der nebenan befindlichen, neuerbauten La Grange. Im Hauptgebäude, von aussen fast unverändert, öffnet sich das Innere mit einer Symbiose aus Historie und aufgeräumtem Design.
Mit viel Feinsinn und Wertschätzung wurde das historische Erbe aufgearbeitet. Aus dem ehemaligen Rittersaal mit dem beeindruckenden Kamin wurde die Bibliothek und Lounge zum Salle des Chevaliers, das alte Küchengewölbe ist nun Ort einer modernen Küche, der einstige Wohnbereich ist heute der Le Grand Salon und Heimat des «Communal Table», an dem gemeinsam am Abend gespeist wird.
Für das Entrée und den Le Grand Salon hat das Atelier Claude Bickel vier teils übergrosse Bilder bis zu 200cm x 200cm ausgewählt. Auch sie sind von der Farbgebung und den Materialen reduziert, wirken natürlich und strahlen Ruhe aus. Sie nehmen sich zurück in den Räumen voller Geschichte, und erst bei näherer Betrachtung erkennt man, dass das Bild aus kleinen Zahlen besteht, einem gekratzten Fresco oder die Oberfläche aus lauter kleinen Farbtupfern besteht. Schwarz trifft hier auf rohe Leine, Gips auf Aluminium und Perlmutt auf Eiche.
Im ersten Stock befinden sich die beiden grössten Suiten. Sie sind ein Ort der Ruhe und scheinen mit der Natur zu verschwimmen. Der oberste Stock des Schlosses beherbergt neben vier Gästezimmern den Boardroom Salle Belvédère für exklusive Meetings. Auch für die Korridore und Zimmer im Obergeschoss wurden Kunstwerke durch Claude Bichel ausgelesen.
Neu hinzugekommen, und präzise sowie mutig aus dem Inneren konzipiert, ist ein kleiner, feiner Wellnessbereich mit Dampfbad, Sauna und Ruheraum.
Ein unterirdischer Anbau, der mit seinen weiten Fenstern und einer Sonnenterrasse am Hang den Blick freigibt über das Jura bis hin zu den Vogesen und das Badische Land. In der La Grange, nur einen Steinwurf vom Hauptgebäude entfernt, überzeugen acht Wohneinheiten mit moderner, reduzierter Innenarchitektur und Design. Es ist die ländliche Idylle in reinster Form.
Als Architekt für den Umbau konnte Daniel Kubli von Kubli Partner Architektur AG (Zürich) verpflichtet werden, das Interior Design stammt aus der Feder von Daniel Brunner, Sphinx Antiques & Interior Design (Zürich). Sämtliche Betten sind vom Schweizer Hersteller Elite, die weitere Möblierung ist unter anderem von Vincent Sheppard, Roche Bobois, Kettal und Carl Hansen. Beleuchtungselemente von unter anderem Etnobel, Martasala und J. Adams für eine besondere schlossartige Stimmung.
Stilvolle Tapeten von De Gournay, Cole & Son und Philip Jeffreis, sowie weitere Textilien von Dedar, John Boyd oder Hollan & Sherry. Viele Möbelstücke und Schränke wurden massgefertigt und werden durch erlesene Antiquitäten ergänzt.
Hochzeiten, Familienfeiern oder Meetings
Sei es für einen Geburtstag, eine Hochzeit oder Familienfeier – das Château de Raymontpierre bietet immer den richtigen Rahmen für bis zu 28 Personen.
Für Hochzeiten oder Taufen steht innerhalb der Schlossmauer eine kleine eigene Kapelle zur Verfügung. Bei schönem Wetter kann auch auf den grünen Wiesen rund um das Anwesen, unter den Apfelbäumen oder im Innenhof gefeiert werden.
Mit vier Räumlichkeiten unterschiedlichster Grösse ist das Schloss auch der ideale Ort für Tagungen, Boardmeetings oder Incentives. Aber Achtung – bei dem Ausblick in die Natur und das Tal können die Gedanken leicht abschweifen. Der grösste Seminarraum ist mit modernster Technik ausgestattet und für die kreative Zeit nach dem Meeting eignen sich die «Signature Experiences» als Teil der Programmplanung.
Retreats & Culinary Highlights
Das Château de Raymontpierre ist ein Ort der Begegnung und des Austausches. Während Retreats einladen, Leidenschaften zu vertiefen oder sie zu erwecken, stehen bei den zahlreichen Culinary Highlights der Genuss im Vordergrund.
Gastköche im laufenden Jahr sind Silvio Germann (17.-18. Juni), Tanja Grandits (12.-14. Juli), Naturköchin Rebecca Clopath (29. August – 2. September), Pascal Steffen aus dem Basler Roots (29.-30. September) und Luis Zuzarte aus dem L’Appart in Lausanne (19.-20. Oktober).
Vom 27. bis 28. Oktober wird 3-Sterne-Koch Andreas Caminada aus Schloss Schauenstein zu Gast sein.
Fun Dining statt Fine Dining ist das Thema des ersten Culinary Art Retreats mit Herrlich Dining. Neben gemeinsamen Kocherlebnissen und der Entwicklung kreativer saisonaler Rezepte geht es auch um Food Styling sowie einen Wildkräuter-Workshop (24.-27. Juli).
Die Welt der Pflanzen ist Thema des Botanischen Retreats vom 22.-25. August. Mit Wildkräuterexpertin Stefanie Blau geht es auf Spaziergänge, es wird gekocht, Blumensträusse gebunden und wilde Getränke gebraut.
Das Yoga Retreat vom 11.-15. September mit Danae Borsani verspricht Erholung und Entspannung in der Natur. In dieser Zeit lernen die Teilnehmenden verschiedene Arten von Yoga und Meditationstechniken kennen und tauchen bei Teekursen in die Welt von Grüntee, Gelbtee, Oolong und Pu Erh Tee ein. Oktober ist Wildzeit, und was bietet sich da besser an als ein Wild Retreat.
Unter dem Motto «Beobachten, verstehen und verarbeiten» begleitet die diplomierte Forstingenieurin und Jägerin Melitta Maradi die Gäste vom 10.-13. Oktober bei Tierbeobachtungen, Wildwurzelnsuchen und zeigt, wie man ein ganzes Reh oder Wildschwein zerlegt. Nützliches zu Fleischreifung und Zubereitung sowie kulinarische Highlights fehlen natürlich nicht.
Gemüse und Früchte aus dem eigenen Garten
Auf 1000 Metern Höhe gelegen, ist das Château de Raymontpierre ein Ort weit weg von allem. Eine Oase am Ende des Tals. Ein Agritourisme deluxe, verwurzelt mit der Natur. Es schmiegt sich samt seiner Kapelle und dem angrenzenden Bauernhof harmonisch in die jurassische Umgebung ein. Die Verbundenheit mit der Natur zeigt sich hier mannigfaltig. In der Kulinarik, in den «Signature Experiences» und in der Nachhaltigkeit.
Die Gastgeber wissen genau, mit welchen Produkten sie arbeiten – wenn immer möglich kommen die Zutaten wie Gemüse und Früchte aus dem eigenen Garten, vom eigenen Hof oder aus den umliegenden Wäldern. Zutaten, die nicht selbst produziert werden, sind von kleinen Produzenten aus der Umgebung und von anderen The Living Circle Landwirtschaftsbetrieben bezogen.
Bei der Verarbeitung wird der Geschmack der Produkte nicht verfälscht, sondern mit diversen Konservierungsmethoden und raffinierten Kombinationen das Beste aus ihnen herausgeholt. Auf dem Menü befinden sich im Sommer unter anderem Halbdehydrierte Tomaten, ein Erbsen-Süppchen mit Trockenfleisch vom eigenen Hof oder ein Dry-Aged Lammspiess.
Im Herbst kommen Randen Carpaccio mit Tête de Moine, Cappelletti mit Trüffel und Topinambur-Füllung oder ein Wildschwein- Schnitzel auf die Karte. Bauernküche mit modernem Touch.
Mit den «Signature Experiences» werden Flora und Fauna rund um das Château für den Gast erlebbar. Le Jardin verspricht ein Eintauchen in die Welt der Selbstversorgung, es geht um das Zusammenspiel von Pflanzen und das System Garten. Auf dem Programm stehen auch Besichtigungen von Weizen- oder Dinkelfeldern, Besuch einer Getreidemühle oder die Zusammenstellung der eigenen Teemischung mit Kräutern aus dem Schlossgarten.
Unter dem Thema La Ferme können Gäste den angrenzenden Bauernhof besichtigen und Wissenswertes über die Haltung, Züchtung und Ernährung der Tiere lernen. Oder auch in einer Räucherküche Einblick bekommen über die Veredelung von Fleisch zu Würsten, Speck oder Schinken. Ruhe und Klarheit ist der Fokus bei La Forêt. Der umliegende Wald bietet Ruhe und Erholung für Seele und Körper. Spezielle Kräuter-, Pilz-, oder Beerenwanderungen.
Weit über den Hügeln des Schweizer Juras wird Nachhaltigkeit grossgeschrieben und ist fest in den Prinzipien verankert. Der Innenausbau des Schlosses und des Anbaus wurde zum Grossteil mit Mondholz aus dem eigenen Wald gestaltet. Bei abnehmendem Vollmond im Januar 2022 am Raimeux geschlagen, ist das Holz durch das gebundene Wasser im Inneren nicht nur dichter und robuster, sondern sorgt für ein besonders angenehmes Raumklima.
Der Stall ist Teil des Bauernhofes in direkter Nachbarschaft zum Château und wird von der Familie Wenger geführt. Als einer der modernsten Ställe der gesamten Schweiz hat er hat eine Fläche von etwa 1400 Quadratmetern mit einem Heuvolumen von 1800 Kubikmetern und bietet Platz für etwa 40 Mutterkühe mit ihren Kälbern sowie 12 Färsen. Die Mutterkuh-Haltung, die nicht nur die natürlichen Bedürfnisse respektiert, hat auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt.
Inmitten von grosszügigen Freilaufbereichen erleben die Tiere ein Paradies aus Bewegung und Entfaltung, grasen auf saftigen Weiden und geniesst die Wohltat von lokalem, rein natürlichen Futter. Das Heu wird hier nicht wie herkömmlich in Plastik verpackt, sondern wie früher traditionell im Stall gelagert und getrocknet: Die Abwärme der Sonne im Stall steigt hoch und wird direkt ins Heulager überführt. Bei Bedarf arbeiten hier zusätzlich ein Ventilator, ein Luftentfeuchter sowie ein Wärmetauscher. Das Stroh, auf welchem die Kühe ruhen, wird in regelmässigen Abständen gereinigt, getrocknet und im Stall wiederverwendet.