«Vor allem die Generation Z ist offener.»
Ashley Madison, das weltweit grösste Dating-Portal für Vergebene, ist in 45 Ländern und in 16 Sprachen verfügbar. Christoph Kraemer, Managing Director Europe bei , über Diskretion, Offenheit und den gesellschaftlichen Wandel.
Von The Business Class Magazin
Wie positioniert sich Ashley Madison im Vergleich zu anderen Online-Dating-Plattformen?
Ashley Madison hat sich als Plattform etabliert, die Menschen eine Community bietet, in der sie diskret nach einem Seitensprung suchen können – eine Alternative zur Suche im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz. Doch die Community mit über 270 000 Mitgliedern in der Schweiz ist im Wandel und nicht mehr nur auf Seitensprünge ausgerichtet. Vor allem die Generation Z ist offener gegenüber alternativen, abgesprochenen nicht-monogamen Beziehungsmodellen.

Mittels welcher Sicherheits- und Datenschutzmassnahmen gewährleisten Sie die Vertraulichkeit Ihrer Nutzer?
Bei unserer Arbeit stehen die Sicherheit und der Schutz unserer Mitglieder und ihrer Daten im Mittelpunkt. Egal woran wir gerade arbeiten, ist das immer unser Fokus, und eine Herausforderung, der wir uns jeden Tag aufs Neue stellen. Bei der Anmeldung bieten wir unseren Mitgliedern zum Beispiel eine Zwei-Faktor-Authentifizierung an. Unseren Mitgliedern empfehlen wir ausserdem, keine persönlichen oder geschäftlichen E-Mail-Adressen zu verwenden. Zusätzlich werden regelmässig externe Tests durchgeführt, um unsere Sicherheits-Infrastruktur zu testen.
Wie hat sich die demografische Zusammensetzung Ihrer Nutzer in den letzten Jahren entwickelt, und welche Trends beobachten Sie?
Die Zahl der Gen Z Nutzer, die sich auf unserer Plattform anmelden, steigt stetig. Diese sind in der Regel nicht verheiratet und befinden sich wahrscheinlich auch noch nicht lange in einer Beziehung, wenn überhaupt. Interessant ist, dass laut einer repräsentativen YouGov-Umfrage, die wir 2023 durchgeführt haben, eine Mehrheit der Schweizer Gen Z (51 %) ein Interesse für eine nicht-monogame Beziehung bekunden – der höchste Prozentsatz in Europa zusammen mit Spanien. Auffällig ist auch, dass mittlerweile ein Viertel der Frauen auf unserer Plattform angeben, in einer offenen Beziehung zu sein. Dieser Anteil ist doppelt so hoch wie bei unseren männlichen Mitgliedern.
«Ein Viertel der Frauen auf unserer Plattform gibt an, in einer offenen Beziehung zu sein.»
Christoph Kraemer, Managing Director Europe bei Ashley Madison
Wie reagiert Ashley Madison auf ethische Bedenken hinsichtlich Ihres Geschäftsmodells?
Unsere Existenz verleitet niemanden dazu, nicht monogam zu sein. Wir sehen, dass viele unserer Nutzer bereits versucht haben, ihre Bedürfnisse mit ihrem Partner zu kommunizieren, jedoch ohne Erfolg. Unsere Plattform bietet eine Möglichkeit, diese Bedürfnisse ob diskret oder abgesprochen zu erfüllen, denn wir sind der Meinung, dass jeder ein Anrecht auf sein persönliches Glück und Wohlbefinden hat
«Immer mehr Frauen suchen nach nicht-monogamen Beziehungen.»
Christoph Kraemer, Managing Director Europe bei Ashley Madison
Wie unterstützt die Plattform Menschen, die nicht-monogame Beziehungen erforschen möchten?
Ashley Madison hat aktiv zur öffentlichen Diskussion über nicht-monogame Beziehungen beigetragen. Wir arbeiten mit Experten zusammen, die ihre Ansichten kommentieren und so den öffentlichen Diskurs fördern. Wir empfehlen Paaren, die eine nicht-monogame Beziehungsform erkunden wollen, eine Vereinbarung zu treffen. Sie sollen Regeln aufstellen und die Vereinbarung sporadisch überprüfen. Insgesamt fördert unsere Plattform Offenheit und Toleranz und trägt so zu einer fortschrittlichen Gesellschaft bei.
Wie sieht die langfristige Vision von Ashley Madison aus?
Ashley Madison sieht eine Zukunft, in der nicht-monogame Beziehungen zunehmen und offen gelebt werden. Wir begleiten unsere Community auf diesem Weg, um ihren Bedürfnissen und Wünschen gerecht zu werden.