Die Finanzkolumne – Fünf Punkte für den langfristigen Erfolg
Es sind die langen Wellen, welche über Erfolg und Misserfolg einer Anlagestrategie entscheiden. Auf sicherem Boden steht, wer das Management der Extreme beherrscht. Hier eine Fünf-Punkte-Plan.
Von Christof Strässle
1. Risikobudget: Je höher die erwartete Rendite, desto grösser das eingegangene Risiko. Es drohen dort die grössten Verluste, wo die höchsten Renditen vermutet werden. Somit braucht es ein Risikobudget, welches die Schwankungsbreite definiert, mit der man umgehen kann.
2. Denken in Szenarien: Erfolg heisst, sich nicht überraschen zu lassen. Es gilt, die möglichen Entwicklungen gegeneinander abzuwägen. Je nachdem, welches Szenario eintritt, ist ein anderes Portfolio opportun. Die Ausrichtung erfolgt auf das Haupt-szenario, ohne dabei die Nebenszenarien aus den Augen zu verlieren.
3. Ausgewogenheit: Jede der drei Anlageklassen Aktien, Obligationen und Immobilien hat ihre ureigene Daseinsberechtigung. Aktien stehen für Volatilität und Wertmehrung, Obligationen für Sicherheit und Stetigkeit, Immobilien für Sachwerte und langfristige Stabilität. Diversifikation war schon immer das beste Mittel der Wert-erhaltung.
4. Kennen der Wirkungsweise: Ursache und Wirkung in einem Portfolio zu verstehen, ist von zentraler Bedeutung. Die Komplexität eines Portfolios ist tief zu halten, die Transparenz hoch.
5. Handlungsfreiheit: Es sind immer Entwicklungen denkbar, welche ein Eingreifen in die Portfoliostruktur notwendig machen. Damit dies nicht zur Unzeit passiert, sollte bei allen Entscheiden eine grosszügige Sicherheitsmarge eingebaut werden.
Über den Autor
Christof Strässle ist Gründer und Managing Partner der unabhängigen Vermögensberatung Strässle Schumacher AG mit Sitz in Luzern. Der promovierte Ökonom verfügt über eine ausgewiesene internationale Bankerfahrung im Bereich Private Banking und Institutionelle Kunden.
Bildcredit: Strässle Schumacher AG; Christof Strässle