Die Erste aus der Alpine-Dream-Garage
Das erste vollelektrische Modell ist Teil einer Modell-Offensive, die bis 2030 sieben neue Alpine-Fahrzeuge generieren wird. Alle vollelektrisch, das ist bei den Franzosen ab jetzt Programm.
Von Michael Rebsamen
Im 2017 startete die Renault Group mit der A110 das Revival der Rally-Ikone der Sechziger und Siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die Aufmerksamkeit des internationalen Publikums war enorm, nach kurzer Zeit waren die 1955 Exemplare der Première Edition vergriffen.
Die Alpine-Fans bedienten sich auch an den Modellen Pure, mit gewöhnungsbedürftiger Sitzschale und noch leichterem Gewicht von nur 1115 Kilogramm und der komfortableren Version Légende, mit luxuriöserem Interieur und verstellbaren Ledersitzen.
Doch was dann? Die Verkäufe begannen zu stagnieren und eine umfassende Zukunftsstrategie war angesagt. Renault Group CEO Luca de Meo fand die Lösung für den ikonischen Brand. Neue, vollelektrische Fahrzeuge mussten in die Pipeline, eine breitere und jüngere Zielgruppe soll damit erreicht werden.
Mit dem Renault R5 teilt sich der quirlige Kompakt-Renner nur die Plattform, so die Verantwortlichen von Alpine. Eine zumindest optische Verwandtschaft mit dem R5 lässt sich beim ersten Aufeinandertreffen jedoch nicht abstreiten. Doch der neue A290 hat es in sich.
Dies mit aller Prominenz, neben den beiden Formel 1-Fahrern Esteban Ocon und Pierre Gasly waren alle sechs Piloten der beiden Alpine Hypercars des 24-Stunden-Rennens anwesend, unter ihnen der Mick Schumacher, der Sohn des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher. Beide Alpine-Renner schieden leider nach rund sechs Stunden aus, Mick Schumacher erzielte als Rookie die schnellste Zeit aller sechs Alpine-Piloten.
Fahrspass pur erwartet!
Die technischen Daten des attraktiv designten und konzipierten Kompakt-Renners lassen grossen Fahrspass erahnen. Der fünftürige Fronttriebler hat eine Gewichtsverteilung von 57 Prozent vorne und 43 Prozent hinten.
Zusammen mit der Platzierung der Batteriepakete im Unterboden des Fahrzeugs, dient dies dem Handling enorm. Die Alpine A290 kommt in zwei Leistungsstufen von 130 kW/180 PS und 160 kW/220 PS, gespeist durch Strom aus einem 52 kWh-Akku.
Für ein Elektroauto ist die Alpine A290 mit 1479 Kilogramm ein Leichtgewicht. Als eines der leistungsstärksten Fahrzeuge seiner Klasse beträgt der Spurt beim Topmodell zur 100 kmh-Marke nur 6,4 Sekunden, vernünftigerweise ist bei 170 kmh Schluss mit dem Vortrieb.
Das Drehmoment beträgt kräftige 300 Newtonmeter. In der A290 finden fünf Erwachsene Platz und im 326 Liter-grossen Kofferraum lässt sich einiges an Gepäck verstauen. Am Lenkrad ist neben dem Startknopf und dem blauen Rekuperationsregler eine patentierte Neuheit zu finden – der Overtake-Schalter.
Dabei ist bei jeder Geschwindigkeit ein Mehr an Leistung abzurufen, auch bei Bedarf mehrmals hintereinander. Eine tolle Lösung für schnelleres und so sichereres Ueberholen.
Die Alpine A290 steht im vierten Quartal in den Farben Noir Profond, Blanc Nival, Gris Tomade matt und natürlich der neuen Farbe Bleu Alpine Vision bei den Alpine-Händlern zur Verfügung und lässt sich individuell konfigurieren. Die 19-Zoll-Felgen zeigen als Schneeflocken-Design. Zur Lancierung gibt es die A290 GTS als Première Edition, in 1955 Exemplaren.
Die Preise sind noch nicht bekannt, ein Einstiegspreis unter 40000 Franken scheint realistisch.