Der neue von Opel
Mit der Wiederaufnahme einer älteren Modellbezeichnung ist Opel in guter Gesellschaft, Ford belebte den Namen Capri und auch Renault verwendet mit dem Mégane E-TECH Electric den alten Namen für ein völlig neues Auto. Der Frontera ersetzt bei Opel den Crossland.
Technisch überzeugend
Der neue Frontera kommt als vollelektrisches BEV mit 113 PS und als Mild-Hybrid in zwei Leistungsstufen von 100 und 136 PS. Dem BEV dient zum Einstieg eine 44 kWh-Batterie, die Energie für bis zu 305 WLTP-Kilometer Reichweite liefert. Serienmässig ist ein 7,4-kW-Onboard-Charger dabei, an der Schnellladesäule kann mit bis zu 100 kW-Boost geladen werden. Da dauert das Laden von 20 bis 80 Prozent Akkustand rund 25 Minuten. Später folgt eine Long-Range-Version mit rund 400 Kilometer Reichweite.
Speziell für den Hybrid-Einsatz entwickelt wurde ein 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 48-Volt-Technologie und gekoppelt mit einem 28-PS-Elektromotor. Mit 100 PS ist die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h bescheidene 11 Sekunden bei 180 km/h Spitze, etwas sportlicher die 136 PS-Variante mit 9 Sekunden für den Spurt und 190 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Für die zwei Ausstattungsvarianten Edition und GS sind wahlweise fünf oder sieben Sitze möglich. Das Gepäck muss aber bei voller Belegung aufs Dach verlegt werden, die Dachlast beträgt gute 240 Kilogramm. Ansonsten ist der Frontera mit 4385 mm Länge,1795 mm Breite und 1635 mm Höhe ein geräumiges Fahrzeug. Bei aufgestellten Rücksitzen sind 460 Liter Ladevolumen möglich, wenn umgeklappt sogar 1600 Liter. Zusätzlich gibt es im ganzen Fahrzeug weitere Verstaumöglichkeiten.
Unterwegs auf Mallorca
Nach der Vorstellung im Mai und der Bestelleröffnung ab Juli stand anfangs Dezember eine Testfahrt an der Westküste von Mallorca auf dem Programm. Den ersten Loop absolvierten wir mit dem vollelektrischen Frontera, wobei wir gleich gleich feststellten, dass die bescheidenen 113 PS Leistung kein agiles Fahren möglich machen. Die Spitze von 140 km/h auf der Autobahn haben wir mit Ach und Krach erreicht, dies unter Ausnutzung der eher lahmen Beschleunigung von 12,1 Sekunden zur 100er-Marke. Wie dies mit fünf Erwachsenen und zwei Kindern an Bord gehen soll, wagen wir uns nicht vorzustellen. Aber klar ist, eine Sportskanone kann und will der Frontera nicht sein, sondern einfach ein solider Alltagsbegleiter.
Sehr ausgewogen ist das Handling und die Bremsleistung. Das Infosystem ist übersichtlich und leicht zu bedienen. Leider ist keine Verbrauchsangabe abrufbar, dies bei BEV und Hybrid, klar ein Minus. Punkten tut der Neue mit seinem attraktiven Design, der guten Verarbeitungsqualität und den ausgewählten Materialen. Chic sind der Opel Vizor und die Farbkombinationen, speziell schön sind die lackierten Stahlfelgen. Aluräder sind natürlich auch zu haben.
Tag zwei war dem Hybrid mit 136 PS gewidmet. Dieser gibt sich agiler und kann auf den engen bergigen Küstenstrassen durchaus flott bewegt werden. Das Sechs-Gang-DCT-Getriebe arbeitet gut mit, vorausgesetzt, man aktiviert die L-Taste, da wird dann präventiv rauf und runtergeschaltet. Leider lassen sich die einzelnen Gänge nicht manuell blockieren, die fahrende Person kann so den für sie gewünschten Drehzahl-Bereich nicht selbst wählen.
Aber möchten die Frontera-Kunden dies? Wir meinen nein, der Frontera ist in erster Linie Familien-Auto, aber auch eine günstige Option für die Flotte. Die Preise starten bei tiefen 24’900 Franken für den Hybrid und superattraktiven 27’900 Franken für den vollelektrischen neuen Frontera.